Aus dem Einbandstext:
Der letzte Gedanke eines Menschen, so heißt es im Märchen, stehe
außerhalb der Zeit. Auf dem Tor der anatolischen Stadt Bakir sitzend,
erlebt der letzte Gedanke des Thovma Khatisian noch einmal den Leidensweg der
Armenier, wie er sich in der Geschichte seiner Familie spiegelt, deren letzter
Spross er ist. Geleitet vom Meddah, dem Märchenerzähler, folgt er den
Lebensspuren seines Vaters, die aus einem kleinen idyllischen Bergdorf in die
Folterkammern der türkischen Machthaber führen. Er wird Augenzeuge des
großen Armenienpogroms im Jahr 1915, mit dem die Regierung in
Konstantinopel das Armenienproblem ein für alle Mal zu lösen
versuchte.
Ein Buch vom Kreuzgang eines Volkes, das zugleich das Buch einer Auferstehung
ist, ein grausames Buch und dennoch ein Buch der Liebe, des Glaubens, der
Wunder. Die Handlung des Romans, der sich wie ein morgenländisches
Märchen erzählt, greift weit in die armenische Geschichte zurück
und überrascht mit ihrer Fülle an Bildern aus dem armenischen
Volksleben, aus den Sagen und überlieferungen einer urchristlichen Nation.
»Das Märchen vom letzten Gedanken« ist ein Epos über eines
der bestvergessenen Verbrechen des letzten Jahrhunderts. Edgar Hilsenrath
erzählt es als Totenklage um die Opfer aller Völkermorde aller Zeiten
E. Hilsenrath: Das Märchen vom letzten Gedanken
ISBN 3-937717-04-8, ca. 512 Seiten, gebunden, Berlin 2005
Werkausgabe
im Dittrich Verlag
Rezensionen zu diesem Buch:
Ebenfalls erhältlich:
Taschenbuch im dtv Verlag. ISBN 978-3-423-13485-9
Radierung zum Roman im Dittrich Verlag. ISBN 3-937717-29-3