Aus dem Einbandstext:
Dieser Roman aus Deutschlands schlimmster Vergangenheit hat seine eigene
Geschichte. Erst sieben Jahre nach seinem Welterfolg in Amerika, Italien,
England und Frankreich erschien der ursprünglich auf deutsch geschriebene
»Der Nazi & der Friseur« auch in der Bundesrepublik. »Es
wäre interessant zu wissen, was das deutsche Volk zu diesem Buch sagen
würde«, schrieb Jahre zuvor Times Literary Supplement. Diese lang
erwartete Antwort auf das Buch eines Juden mit deutscher Vergangenheit, Sprache
und Kultur, das von der Geschichte dieses Landes diktiert und für das es
geschrieben wurde, war ein überraschender sensationeller Erfolg.
Doch es ist nicht nur der surreale Horror, der Kritiker und Leser dieser
turbulenten Großdeutschland-Parodie betroffen machte. Es war nicht nur
diese Geschichte von der Höllenfahrt des gelernten Friseurs und
späteren SS- Oberscharführers Max Schulz aus der deutschen
Provinzstadt, der, als Massenmörder an Tausenden von Juden nach dem Krieg
gesucht, in der Identität seines durch ihn umgekommenen jüdischen
Jugendfreundes Itzig Finkelstein Schutz sucht, der mit einem Sack voll
Goldzähnen auf dem Schwarzmarkt in Berlin sein Geld macht und
schließlich mit seinem Gesicht wie ein »Stürmer-Jude«
unangefochten nach Israel auswandert und dort seinen gesicherten Lebensabend
antritt. Der Erfolg gilt auch einem literarischen Meisterwerk, der Entdeckung
eines großen Satirikers und seiner Sprache, »die wild wuchert und
doch oft genug trifft, eine düstere und auch stille Poesie
entfaltet«, wie Heinrich Böll schrieb.
E. Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur
ISBN 978-3-937717-01-2, ca. 480 Seiten, gebunden, Berlin 2004
Werkausgabe
im Dittrich Verlag
Rezensionen zu diesem Buch:
Ebenfalls erhältlich:
Taschenbuch im dtv Verlag. ISBN 978-3-423-13441-5
Hörbuch bei Random House. ISBN 3-898309-32-0
Radierung zum Roman im Dittrich Verlag. ISBN 3-937717-12-9