Aus dem Einbandstext:
In der EmigrantenCaféteria Ecke Broadway/86. Straße in New York
sitzt Nacht für Nacht der deutschstämmige Jude Jakob Bronsky und
schreibt an seinem autobiografischen Roman »Der Wichser«. Sein Leben
fristet er als Aushilfskellner, Tellerwäscher etc., sein Alltag besteht aus
dem ewigen Kampf um ein warmes Essen, eine Bleibe, einen Busfahrschein. Sein
»Geständnis«, das mit dem Motto »Fuck America«
beginnt, ist eine böse Satire auf die falschen Versprechungen einer
verlogenen Gesellschaft und ein bitteres Resümee des jüdischen
Schicksals. Ein erschütterndes Bekenntnisbuch und ein packendes
zeitgeschichtliches Dokument, das ist Hilsenraths Abrechnung mit dem Amerika der
fünfziger Jahre. Sein Romanheld, der halb fiktive, halb autobiografisch
gezeichnete jüdische Einwanderer Jakob Bronsky erlebt das Land der
unbegrenzten Möglichkeiten aus der Perspektive des Penners und
Aushilfskellners. Mit lapidarem Witz, aber auch mit der dem Milieu angemessenen
Deftigkeit schildert Hilsenrath den Kampf seines Helden um das überleben in
diesem erfolgsorientierten Land und seine Besessenheit, sich schreibend zu
artikulieren. Bronskys Suche nach einer Frau führt zu traumatischen
Obsessionen und makabren, sich überstürzenden Phantasien: Poetische
Elemente, krasser Realismus, Obszönität und bitterböser Witz
verbinden sich zu einer Collage, die tief betroffen macht.
Wer das Buch in
diesen Tagen liest, muss unwillkürlich auch an die Situation heutiger
Emigranten in Deutschland und anderen europäischen Staaten denken. Auch die
Diskussion über das Zuwanderungsgesetz gibt dem Buch eine große
Aktualität.
E. Hilsenrath: Fuck America, oder "Bronskys Geständnis"
ISBN 3-920862-48-1, ca. 288 Seiten, gebunden, Berlin 2003
Werkausgabe
im Dittrich Verlag
Rezensionen zu diesem Buch:
Ebenfalls erhältlich:
Taschenbuch im dtv Verlag. ISBN 978-3-423-13298-5
Radierung zum Roman im Dittrich Verlag. ISBN 3-920862-56-2